Zwischen Kneipp’schem Espresso und Vino am Seeufer
Unterwegs auf der Schwäbischen Bäderstraße
In der Ferne die Alpen, barocke Pracht am Wegesrand: Der heimliche Star der Schwäbischen Bäderstraße ist ihre Kulisse. Im Grenzland zwischen Bodensee, Oberschwaben und Allgäu verbindet die Route neun schmucke Orte, die sich ganz der Gesundheit und dem Wohlbefinden ihrer Besucher widmen. Von Überlingen am Bodensee über Bad Saulgau, Bad Buchau und Bad Schussenried, Aulendorf, Bad Waldsee und Bad Wurzach bis nach Bad Grönenbach und Bad Wörishofen im Allgäu. Hier wird zelebriert, was Körper und Seele guttut.
Gesundheit und Wellness auf 180 Kilometern
Ob mit oder ohne Motor, per PKW oder Reisemobil: Wer die Schwäbische Bäderstraße bereist, kann in Sachen Gesundheit und Wohlbefinden sprichwörtlich aus dem Vollen schöpfen. Insgesamt sieben Thermalbäder säumen die Wellnessroute. Ihren Start- oder Endpunkt – je nach Fahrtrichtung – markiert die Therme Bad Wörishofen mit dem markanten Glaskuppelbau unter tropischen Palmen. Ein ruhiges Pendant hierzu bildet die Vitalium-Therme Bad Wurzach, wo Reisende im sehr persönlichen Spa oder beim Moorbad im traditionellen Holzzuber entspannen.
Der Star der Waldsee-Therme ist fluorid- und schwefelhaltig und kommt mit beinahe 65 Grad aus einer Tiefe von knapp 2.000 Metern gesprudelt. Auch Moorheilbäder mit frisch gestochenem Naturmoor stehen hier auf dem Programm. Die Schwaben-Therme Aulendorf vereint derweil Thermal- und Spaßbad harmonisch unter einem gläsernen Cabrio-Dach und serviert auf Wunsch Cocktails im wohlig-warmen Nass. Zwei Bäderstraßen-Etappen weiter und inmitten eines der größten Naturschutzgebiete Süddeutschlands erreichen Wellness-Pilger die Adelindis Therme am Federsee. Fünf Sterne trägt sie, dank der erstklassigen Qualität ihrer Heilquelle, der weitläufigen Saunalandschaft und des sorgsam kuratierten Spa-Programms. Die Sonnenhof-Therme in Bad Saulgau wiederum wird aus der ergiebigsten Quelle der Region gespeist, weshalb das Wasser naturbelassen in ganze sieben Thermalbecken fließt.
Am anderen Ende der Bäderstraße schließlich liegt die Bodensee Therme Überlingen mit ihrer einmaligen Lage nebst Alpenblick und einem Stück meisterhafter Bäder-Architektur. Zu ihren Vorzügen zählt ein Saunagarten direkt am Wasser und ein 33 Grad warmes Außenbecken, das optisch mit dem See verschmilzt.
Unterwegs mit dem „Wasserdoktor“
Das Wort Wellness gab es in Allgäu und Oberschwaben Mitte des 19. Jahrhunderts zwar noch nicht, wohl aber einen, der seinen Gästen selbige verordnete, wenn auch auf seine ganz eigene Art: Sebastian Kneipp. Auch wenn seine Methoden zuweilen etwas ungemütlich anmuten, die Wirkung von einem Kneipp’schen Espresso – einem eiskalten Armbad – ist als Wohlfühl- und Energie-Kick kaum zu überbieten. Diese und viele weitere seiner
Schwäbischen Bäderstraße ausgiebig erprobt werden: in Bad Wörishofen, dem größten Kneipp-Kurort der Welt, oder der „grünen Perle des Allgäus“, Bad Grönenbach, einem Mekka für Freiluft-. Auch in Bad Waldsee, wo Oberschwabens heißeste Quelle sprudelt, oder am anderen Ende der Route, im anerkannten Kneipp-Heilbad Überlingen am Bodensee.
Sportliches, Opulentes und Sinnliches zwischen Allgäu und Bodensee
„Der Mensch muss Luft und Bewegung suchen; sie gehören zu einem guten Gedeihen so notwendig wie die Nahrung selber.“ sagte Sebastian Kneipp. Und wer auf der Bäderstraße wandelt, tut sich leicht, diesen Rat zu befolgen. Nordic Walking und Schwimmen, Spazieren an Seeufern und auf Barfußpfaden, Wandern durch stille Moorlandschaften – das alles passiert hier genüsslich und ohne große Überwindung, denn die Belohnung folgt auf dem Fuße: mal in Form barocker Prachtentfaltung am Wegesrand, wie zum Beispiel im Kloster Bad Schussenried mit seinem legendären Bibliothekssaal; mal als seltenes Fotomotiv, wie in den geschützten Biotopen des Wurzacher Rieds oder in Bad Saulgau, der Landeshauptstadt der Biodiversität; und mal als feines Stück regionaler Küchenkunst, wie eigentlich überall an der Schwäbischen Bäderstraße.
Wer sich seine Allgäuer Kässpatzen, die Maultäschle oder das Gläschen Wein am Seeufer gerne kraft der eigenen Waden verdient, kann die Gesundheitsroute auch komplett mit dem Rad oder E-Bike befahren. Auf 250 Kilometern und in fünf Etappen führt der Bäderradweg durch die sanfte Hügellandschaft Oberschwabens mit ihren typischen Zwiebeltürmchen, vorbei an Naturbadeplätzen, Schlössern sowie den namensgebenden Thermal- und Moorbädern, bis ins wunderschöne Allgäu.
Übrigens haben auch ‚Mobilisten‘ die Schwäbische Bäderstraße längst zur Traumroute erklärt. Das liegt nicht nur an ihrem landschaftlichen Reiz und der geballten Wohlfühl-Expertise ihrer Gastgeber, sondern auch an der reisemobilfreundlichen Infrastruktur. So gibt es allerorts günstige und ruhig gelegene Stellplätze zum Übernachten, meist direkt an oder nahe den Thermalbädern und immer mit Strom- und Wasserversorgung.
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(Bildnachweis: Markus Leser)